News

Große Tierschutzdemo in Wien



Schlachthöfe, Gatterjagd und Tierversuche waren die Themen der Tierschutz-Großdemo des VGT in Wien, bei der VGT VertreterInnen aller Bundesländer teilnahmen.

Rund 350 Menschen versammelten sich mit dem gemeinsamen Anliegen Tierschutz am Christian-Broda-Platz und spazierten von dort gemeinsam zum Stephansplatz. Währenddessen wurden immer wieder kurze Stopps eingelegt, bei denen die PassantInnen über die Anliegen informiert wurden.

Nachdem der VGT Videomaterial aus den Schlachthöfen in Österreich erhalten hatte, wurde das Material der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wodurch zahlreiche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz in Österreichs Schlachthöfen offen gezeigt werden konnten. Der Skandal wurde rasch überall bekannt. Leider handelte es sich dabei nicht um Ausnahmen, da die Aufnahmen nur über kurze Zeit entstanden und deshalb angenommen werden kann, dass das Fehlverhalten der angestellten bzw. auch legale, grausame Praktiken an Schlachthöfen üblich sind. Dazu zählen, dass ausbluten unzureichend betäubter Tiere, das Verwenden von Elektroschockgeräten im Gesichtsbereich, brutales Treten der Tiere, etc. etc.

Das zeigt abermals, dass der Großteil der Fleischprodukte, auch wenn sie aus Österreich oder sogar von Biohöfen stammen, nicht ethisch produziert wurde. Daher ist ein Umdenken der ProduzentInnen und vor allem der KonsumentInnen notwendig, damit genügend öffentlicher Druck entstehen kann, um diese Grausamkeiten zukünftig zu unterbinden.

Auch die Gatterjagd verursacht enormes Leid unter den gezüchteten Wildtieren. Im Gatter werden sie stundenlang von Menschen und Hunden gehetzt, bis sie letztlich von den zahlenden Jagdgästen erschossen werden oder auch nur schwer verletzt.

Oberösterreich hat keine Jagdgatter, versorgt aber andere Jagdgatter, indem dort jagdbares Wild gezüchtet und anschließend wegtransportiert wird.

Tierversuche sind ebenfalls wieder in das aktuelle Blickfeld des Tierschutzes gerückt. 2012 gab es eine vorerst erfolgreiche Kampagne anlässlich der Novelle des Tierversuchsgesetzes. Ein Kriterienkatalog sollte eingerichtet werden, um Tierversuche, die mit schwerem Leid verbunden sind, endgültig zu verbieten. Auch sollte es zu mehr Transparenz über die durchgeführten Tierversuche kommen, die online zugänglich gemacht werden sollte.

Aber zu dem Kriterienkatalog kam es nie, die Berichte über die Tierversuche wurden nicht ernst genommen und die Kommission besteht aus WissenschafterInnen, die sich gegenseitig darin bestärken, dass all ihre Tierversuche dringend notwendig sind. Tierschützer vor Ort haben dürfen keinen Einfluss auf das Geschehen nehmen.

Daher wird es in Zukunft wieder häufiger notwendig sein, Tierversuche zu thematisieren.

Die Demo endete am Stephansplatz, wo unter anderem auch die Vertreterin von Robin Hood zu Wort kam und die Endkundgebung abgehalten wurde.

Insgesamt konnten viele Menschen erreicht und einige interessante Gespräche geführt werden. Die Hoffnung auf eine baldige Verbesserung in den genannten Thematiken ist groß und es werden viele weitere Aktionen dazu folgen, bei der jede Unterstützung willkommen ist.

Vielen Danke für die Organisation und alle TeilnehmerInnen!