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Tierversuchsdiskussion – Tierschutz diskutiert mit



Obwohl versucht wurde, jegliches Gespräch mit der Tierschutzseite von der Podiumsdiskussion in der Urania am Mittwoch, den 7. November 2012, auszuschließen, geschah aufgrund des öffentlichen Drucks doch noch eine demokratische Diskussion zum Thema „Tierversuche: Leid und Erkenntnis untrennbar verbunden“.

Als aktiver Vertreter der Rechte von Tieren, nahm DDr Martin Balluch an der Diskussion teil und forderte besonders BM Töchterle dazu auf, auf die Frage, ob es zum Thema Tierversuche mit der Bevölkerung einen Dialog auf Augenhöhe gebe, Stellung zu beziehen. Anfangs, unter der Begründung, er hätte nicht mitgeschrieben, gab er aber vorerst keine Antwort auf diese Frage oder auf die Forderungen des VgT und aktiver Tierfreunde. Diese setzen sich für Tierombudsschaften für Versuchstiere, strengere Genehmigungsverfahren und Kontrollen bei Tierversuchen, Rückblickende Bewertung von Versuchen, sowie einen objektiven Evaluierungskatalog ein, und waren auch bei der Diskussion zahlreich vertreten.

Das Publikum forderte oft lautstark, dass BM Töchterle sich nicht der Antwort entzieht. Er nahm somit Stellung, äußerte sich aber gegen den Tierschutzombudsschaft für Versuchstiere und gegen ein Fachgremium. Nach dem aktuellen Entwurf würden außerdem Versuche, die schweres Leid verursachen trotzdem noch genehmigt werden.

Martin Balluch interviewed BM Töchterle: http://www.youtube.com/watch?v=tE7UTxHJPlY&feature=plcp

Dr. Klaus Schröder,  vertreten für das ZET in Linz, unterschied 2 Arten von Tierversuchen. Einerseits gesetzlich geregelte und außerdem gesellschaftlich geduldete Versuche. Hier erklärte er, dass es für gesetzlich geregelte Tierversuche Alternativen gibt, hingegen sei es bei gesellschaftlich geduldeten Tierversuchen, wie bei der Grundlagenforschung, schwer, Ersatzmethoden zu finden. Auch bei den geregelten werden Alternativen nur als Ergänzungen eingesetzt, die parallel zu dem Tierversuch stattfinden. Er erwähnte, wie wichtig es sei, StudentInnen Alternativen zu Tierversuchen anbieten zu können, ging aber auf die Forderungen der Tierschutzseite nicht weiter ein.

Dr Klaus Freissmuth vom Institut für Physiologie und Pharmakologie stach während der Diskussion wiederholt durch Inobjektivität hervor. Dazu zählen bizarre Vergleiche mit der Ermordung von Ratten im Haus und Vorwürfe an Tierschützer.

Anwesend war auch ein Ethiker vom Messerli Institut, der wiederholend auf „beide Seiten der Medaille“ hinwies, unter anderem mit der Frage „Auf welches Wissen können wir verzichten?“ Ob er damit existierende Versuche anspricht, wie zum Beispiel das Verbrühen von lebendigen Kaninchen für Hautcreme, Mäuse für Stammzellenforschung aneinanderzunähen und Schweine in eine Lawine einzugraben, um zu testen ob man verunglückte Menschen zukünftig länger wiederbeleben solle, ist nicht klar.

Standard Artikel: http://derstandard.at/1350260688933/Neues-Tierversuchsgesetz-Kriterienkatalog-aber-kein-Ombudsmann

Da die Forderungen für Tiere und Tierschutz damit kaum erfüllt werden, wird es noch weitere Demonstrationen und Aktionen in allen Bundesländern geben. In Linz beginnt ab heute am Hauptplatz eine Mahnwache für Versuchstiere und für Einführen von Ombudsschaften für Versuchstiere, sowie für ein Verbot von Versuchen, die dauerhaft schweres Leid verursachen.