Gesundheitliche Gründe

Die amerikanische Vereinigung der ErnährungsexpertInnen (Academy of Nutrition and Dietetics, früher American Dietetic Association) und die kanadische Vereinigung haben ein gemeinsames Positionspapier zur vegetarischen Ernährung veröffentlicht: Das zentrale Statement dieses 18 Seiten umfassenden Papiers, das sich auf 256 Quellen abstützt und von 30 WissenschaftlerInnen überprüft und freigegeben wurde, ist: „Es ist die Position der ADA, dass eine entsprechend geplante vegetarische Ernährung gesund und ernährungsmäßig ausreichend ist und gesundheitliche Vorteile bei der Vorbeugung und Behandlung bestimmter Krankheiten bietet.“ Außerdem spricht sich die ADA ausdrücklich positiv für die vegane Ernährung aus:

„Eine gut geplante vegane oder andere Art der vegetarischen Ernährung ist für jede Lebensphase geeignet, inklusive während der Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit und Pubertät …“

★ Die gesamte ursprüngliche Studie (2003) kann auf Deutsch hier heruntergeladen werden:
http://www.vegetarismus.ch/heft/2003-3/ADAdeutsch.pdf

★ Die überarbeitete Version der Studie (2015) kann auf Englisch hier herunterladen werden:
http://vegstudies.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/inst_ethik_wiss_dialog/JAND_2015.05_Position_of_the_academy_of_nutrition_and_dietetics_vegetarian_diets..pdf

Ein gesundes Herz
VeganerInnen haben ernährungsbedingt einen viel niedrigeren Cholesterinspiegel als FleischesserInnen, weshalb Herzkrankheiten auch sehr ungewöhnlich für sie sind. Die Gründe dafür sind leicht auszumachen.

Vegane Mahlzeiten beinhalten meist sehr wenig gesättigte Fettsäuren und da Cholesterin nur in tierlichen Produkten wie Fleisch, Milch oder Eiern gefunden werden kann, nehmen VeganerInnen praktisch überhaupt kein Cholesterin zu sich.

Die Art der Eiweißversorgung bei einer veganen Ernährung mag ein anderer Grund dafür sein. Viele Studien zeigen, dass der Ersatz von tierlichem Eiweiß durch pflanzliches den Blut-Cholesterinspiegel senkt – sogar, wenn der Fettanteil bei der Nahrungsaufnahme gleich bleibt. Diese Studien zeigen weiters, dass eine fettarme, vegane Ernährung einen klaren Vorteil gegenüber anderen Diäten darstellt.

Niedriger Blutdruck
Unzählige Studien beweisen, dass VeganerInnen einen geringeren Blutdruck als Nicht-VeganerInnen haben. Tatsächlich zeigen einige Studien, dass die Zugabe von Fleisch zu einer rein pflanzlichen Ernährung den Blutdruck signifikant steigen lässt. Der Effekt einer veganen Ernährung beruht nicht zuletzt auch auf der Reduktion von Salz im Speiseplan.

Vielen PatientInnen mit Blut-Hochdruck ist es nach der Umstellung auf eine vegane Diät möglich, ihre Medikamenten-Einnahme zu reduzieren oder oft sogar zu stoppen.

Diabetes
Die neuesten Studien über Diabetes zeigen, dass eine Ernährung, die reich an komplexen Kohlenhydraten (diese werden nur in Pflanzen gefunden), aber arm an Fett ist, das beste Rezept ist, um Diabetes unter Kontrolle zu bringen. Da bekannt ist, dass DiabetikerInnen ein hohes Risiko für Herzanfälle haben, ist die Vermeidung von Fett und Cholesterin das wichtigste Ziel ihrer Diät, wofür eine vegane Ernährungsweise ideal ist.

Eine pflanzliche Ernährung kann darüberhinaus auch die benötigte Menge Insulin bei DiabetikerInnen wesentlich senken.

Krebs-Vorbeugung
Eine vegane Ernährungsweise hilft, Krebs zu verhindern. Studien an VeganerInnen zeigen, dass die Krebs-Todesrate um ein Dreiviertel geringer ist als in der übrigen Bevölkerung.

Die Brustkrebsrate ist in Bevölkerungen mit überwiegend pflanzlicher Ernährung weitaus geringer als im fleischorientierten Westen. Wenn Personen aus diesen Ländern ihre Essgewohnheiten zugunsten von Fleisch- und Milchkonsum aufgeben, steigt ihr Brustkrebsrisiko sofort an.

VeganerInnen haben ein geringeres Risiko für Dickdarmkrebs als FleischesserInnen. Der Konsum von Tierprodukten hängt so ursächlich mit Dickdarmkrebs zusammen wie sonst kein anderer Faktor.

Warum schützt Veganismus vor Krebs?
Erstens nehmen VeganerInnen weniger Fett und mehr Ballaststoffe zu sich als Omnivore oder VegetarierInnen. Pflanzenpigmente, wie zum Beispiel Beta-Karotine, senken das Lungenkrebsrisiko (abgesehen davon rauchen viele VeganerInnen nicht, da Zigarretten sowohl an Tieren getestet werden, als auch tierliche Inhaltsstoffe beinhalten können).

Weiters hängt der Konsum von Milchprodukten unmittelbar mit einem erhöhten Risiko für Eierstockkrebs bei vielen Frauen zusammen.

Noch nicht ganz geklärt ist, warum VeganerInnen überdurchschnittlich viele weiße Blutzellen, die dafür verantwortlich sind, Krebszellen zu zerstören, produzieren.

Kalzium
VeganerInnen neigen weniger dazu, Nieren- oder Gallensteine zu bilden. Zusätzlich haben VeganerInnen ein geringeres Risiko für Osteoporose, da sie keine tierlichen Proteine zu sich nehmen. Eine hohe Aufnahme von tierlichen Proteinen (z.B. durch Milchtrinken) beschleunigt den Kalziumverlust in den Knochen. Der Ersatz von Tierprodukten durch pflanzliche reduziert den Kalziumverlust.

Dies ist vermutlich auch die Erklärung dafür, dass Menschen, die in Ländern leben, in denen eine vorwiegend pflanzliche Ernährung vorherrscht, ein geringeres Osteoporose-Risiko haben, obwohl deren Kalziumaufnahme relativ gering ist.

(Quelle: http://www.vegan.at/)