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Weltmilchtag



Anlässlich des Weltmilchtags am 1.Juni versammelten sich die AktivistInnen des VGT Linz zwei Tage zuvor in der Linzer Innenstadt, um auf die Thematik Milchkonsum aufmerksam zu machen.

Am Weltmilchtag wird vielerorts propagiert, wie gesund und notwendig Kuhmilch für Menschen sei und dass unsere Milch von der glücklichen Kuh auf der Alm stammt. Dass die große Mehrheit der Milchkühe sogar in Österreich noch nie eine Alm gesehen haben, wird nicht so gern weitererzählt. Viel mehr erleben sie nur einen kleinen Auslaufstall, wenn überhaupt. Was zählt ist nicht Tierschutz, sondern Milchleistung. Euterentzündungen und Lahmheit werden gerne in Kauf genommen, denn wenn die Milchmaschine kaputt ist, wird sie entsorgt und eine andere übernimmt ihren Platz.

Verschlimmert wird es nur noch durch die Tatsache, dass jeder Milchkuh sehr früh ihr Kalb genommen wird, jedes Jahr aufs Neue, damit nicht das Kalb, sondern Menschen ihre Milch nach dem Pasteurisieren und Homogenisieren trinken können. Männliche Kälber sind dabei reine Abfallprodukte, werden teils tagelang ins Ausland transportiert, um dort gemästet und geschlachtet zu werden. Die weiblichen ereilt meist das gleiche Schicksal, wie ihrer Mutter.

Davon wird in den Zeitungen, die am Weltmilchtag mit Werbung der Milchindustrie gefüllt sind, jedoch nichts erwähnt. Die profitgetriebene Milchindustrie wird doch nicht etwa lügen.

Aber „die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ und deshalb fand am 30.Mai eine aufmerksamkeitserregende Melkaktion statt, bei der 3 Frauen in artgerechter Milchmenschhaltung gemolken wurden. Natürlich würde es jedem sofort absurd erscheinen, menschliche Muttermilch zu produzieren, um andere Säugetiere damit zu füttern. Aber das gleiche geschieht auf umgekehrtem Wege und ist „normal“. Sogar die Milch unserer eigenen Spezies zu trinken erscheint uns merkwürdig. Im Erwachsenenalter ist es das auch. Stattdessen greifen Erwachsene Menschen lieber zu artfremder Milch.

Abgestillte erwachsene Menschen benötigen keine Muttermilch mehr. Da der Körper das Kalzium der Kuhmilch gar nicht richtig verwerten kann, wird den Knochen stattdessen sogar Kalzium entzogen, um den Mangel auszugleichen. Das bestätigen auch die hohen Osteoporoseraten in Ländern mit hohem Milchkonsum.

Zudem ist die Milchkuhhaltung zusammen mit anderen Massentierhaltungen für extreme Umweltzerstörung mitverantwortlich. Kühe benötigen, um eine derart enorme Milchleistung erbringen zu können, auch Kraftfutter wie Soja. Dabei handelt es sich meist nicht um biologisch angebautes oder regionales Soja, stattdessen werden große Flächen an Regenwäldern abgeholzt und abgebrannt, um Sojafelder als Futter für Tiere anzubauen. Über 90% der Weltsojaernte geht nur in die Massentierhaltung. Wer Kuhmilch trinkt, konsumiert den Regenwald gleich mit.

Die Aufkläraktion über Milchkonsum hat sehr viel Interesse geweckt. PassantInnen konnten sich gleich am Infotisch weiterführende Informationen besorgen und pflanzliche Alternativen zu Milch kosten. Die Anzahl an verschiedenen Pflanzenmilchsorten und Marken steigt und wird immer beliebter. Die Auswahl ist längst nicht mehr nur auf Biosupermärkte beschränkt.

Es gibt also einen Weg, Tierleid, Ausbeutung, Umweltzerstörung und gesundheitliche Schäden zu vermindern, und es liegt in der Verantwortung eines jeden einzelnen.

Vielen Dank an alle AktivistInnen für das Engagement!